Hans-Kilian-Preis 2015

von DPG

Der mit 80.000 Euro dotierte Hans-Kilian-Preis 2015 
geht an Jessica R. Benjamin, New York

 

17.12.2014 - (idw) Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft



Die Köhler-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft spricht den Hans-Kilian-Preis zur Erforschung und Förderung der metakulturellen Humanisation der amerikanischen Psychoanalytikerin Jessica Rachel Benjamin zu. Der internationale Forschungspreis wird am Freitag, 24. April 2015 in Bochum zum dritten Mal vergeben. Er würdigt exzellente Leistungen von Personen, die neue Einsichten in die geschichtliche und kulturelle Existenz des Menschen und seine veränderliche Psyche vermittelt haben. Der erste Preisträger im Jahr 2011 war der Kulturwissenschaftler Hartmut Böhme, der zweite Preisträger war 2013 der Soziologe und Sozialtheoretiker Hans Joas. 
Der mit 80.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre vergeben. Benannt ist er nach Hans Kilian (1921-2008), der als Ordinarius für Sozialpsychologie und angewandte Psychoanalyse an der Universität Kassel lehrte. In seiner Arbeit legte er Grundlagen für eine interdisziplinäre Analyse der biologischen, soziokulturellen und psychischen Evolution des Menschen, den er in der postmodernen globalisierten Welt auf einer neuen Stufe, der metakulturellen Humanisation, angekommen sah.

Mit Jessica Rachel Benjamin wird eine der international einflussreichsten Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Psychoanalyse, Identitätstheorie und feministischen Psychologie für ihr wissenschaftliches Lebenswerk geehrt. Besondere Würdigung erfahren ihre fächer- und themenübergreifenden Perspektiven, die Niederschlag in verschiedensten Wissenschaftsbereichen von der Säuglings-, Geschlechter- und Traumaforschung über die Sozialphilosophie bis zur Kulturtheorie gefunden haben. Der maßgebliche Beitrag der praktizierenden Psychoanalytikerin zur Entwicklung einer relationalen, intersubjektiven Theorie des Selbst hat kontroverse, aber zugleich wichtige und fruchtbare Diskussionen zu den Grundlagen psychoanalytischen Denkens wie auch der psychotherapeutischen Praxis stimuliert.

 

Weitere Informationen:


http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/290212/

 

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