Innere Spannungen und äußere Herausforderungen

von DPG

Die DPG plant im März 2022 für Ihre Mitglieder sowie Kandidatinnen und Kandidaten an DPG-Instituten eine interne Gruppenkonferenz zum Thema „Innere Spannungen und äußere Herausforderungen“. In dieser Gruppenkonferenz nach dem Tavistock-Modell sollen Themen, die die Mitglieder und Kandidaten an DPG-Instituten betreffen, in einem Gruppenprozess durchgearbeitet werden, so dass neue Perspektiven und Lösungen erarbeitet werden können.

 

Einladung

Sie sind eingeladen, als Mitglieder der DPG und als Ausbildungskandidatinnen und Ausbildungskandidaten an Instituten der DPG an dieser Arbeitskonferenz teilzunehmen. Diese Broschüre soll Ihnen als ein Wegweiser durch die Konferenz dienen.

Der methodische Ansatz für diese Arbeitskonferenz basiert auf dem Tavistock Group Relations Modell, das bereits Ende der 50er Jahre am Tavistock Institute of Human Relations in London entwickelt wurde. Veranstaltungen dieser Art werden seither in zahlreichen inner- und außereuropäischen Ländern, u. a. in Australien, Indien, Israel und in den USA durchgeführt. Sie finden zunehmend Anwendung, nicht nur als reine Lernveranstaltung, sondern als Möglichkeit zur Untersuchung und Klärung von Beziehungen, Rollen, Aufgaben, Zugehörigkeit, Gruppen-Kultur und -mentalität, Struktur sowie Bezogenheit innerhalb einzelner Institutionen und Organisationen. Die Methode ist besonders gut dafür geeignet, eine "institution-in-transition", wie die DPG im Moment eine ist, erlebbar zu machen und besser zu verstehen, um dadurch die Chancen zu erhöhen, ihre Zukunft gestalten zu können.

Schon 2011 hat in Hofgeismar eine Arbeitskonferenz der DPG nach diesem Modell stattgefunden. Der damalige Fokus war, mit den Folgen der geschichtlich bedingten Konflikte besser umgehen zu können, die durch den 2009 erfolgten Eintritt der DPG in die IPV mobilisiert worden waren. Die im Jahr 1910 gegründete DPG hatte während des Nationalsozialismus ihre psychoanalytische Identität aufgegeben, sich von ihren jüdischen Mitgliedern getrennt und wurde 1938 aufgelöst. Keine der beiden nach 1945 gegründeten deutschen psychoanalytischen Gesellschaften, DPG und DPV, konnten bruchlos an die Tradition anknüpfen. Die Verstrickungen aus der Zeit des Nationalsozialismus belasteten viele Jahre die Beziehungen zwischen beiden Gesellschaften und führten zu einer konflikthaften Entwicklung der Psychoanalyse im Nachkriegsdeutschland. Angeregt durch die fruchtbaren Begegnungen zwischen Mitgliedern der DPV und der DPG bei der ersten israelisch-deutschen „Nazareth-Konferenz“ 1994, fand zwei Jahre später die erste Arbeitskonferenz der beiden deutschen psychoanalytischen Gesellschaften in Seeon statt, bei der ebenfalls an den Folgen dieser schweren Geschichte gearbeitet wurde.

Bei dieser Konferenz liegt der Fokus auf der Zukunft der DPG: Gesellschaftliche Veränderungen, Gesetze und Änderungen der Ausbildungswege stellen große Herausforderungen für Mitglieder, Institute und die DPG als Fachgesellschaft dar. Als Staff-Mitglied dieser beiden früheren Arbeitskonferenzen habe ich die Aufgabe als Direktorin für diese Arbeitskonferenz mit großem Respekt angenommen.

Renate Grønvold Bugge

Direktorin der Konferenz

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