DPG-Herbstakademie 2017
in Heidelberg zu Ende
gegangen - 
ein Nachklang 

In Herrn Prof. Dr. phil. Gerhard Poppenberg fanden wir einen sehr entgegenkommenden, freundlichen Gastgeber, so dass die diesjährige Herbstakademie der DPG in den Räumen des Romanischen Seminars der Universität Heidelberg stattfinden konnte.

Nach einer Einstimmung mit Cellospiel und Lesung aus der Behandlung Katharina von Sigmund Freud, gab uns Herr Prof. Dr. phil. G. Poppenberg einen kulturgeschichtlichen Überblick über die Erklärungsmodelle des Menschen zur menschlichen Psyche in Philosophie, Literatur und in Mythen, die eine Verbindung herstellen zwischen dem Kollektiv und dem Einzelnen wie er in der Psychoanalyse betrachtet wird. Die folgenden Tage waren angefüllt mit Vorträgen und Workshops zum Thema „Liebe und Hass - nicht nur Gegenspieler“ aus Forschung, Naturwissenschaft und vor allem aus psychoanalytischer Sicht. Hier kam es zu ausschließlich psychoanalytischen Beiträgen sowie zu einem breit gefächerten Bezug zu Filmen, Kunst, Literatur und Politik. Zu den Teilnehmern zählten Studenten der Psychologie, der Romanistik, Kulturwissenschaften, Soziologie und Psychotherapeuten in Ausbildung, auch niedergelassene Therapeuten sowie Teilnehmet von 2 gymnasialen Leistungskursen, die zu  einzelnen Vorträgen da waren. Sie alle waren begeistert von der vielschichtigen Behandlung des Themas. Die gut bemessene Zeit  für Beiträge nach den Vorträgen und Gespräche in den Pausen reichte dennoch nicht aus, um die Fragen und Impulse  auszutauschen.

Besonders erstaunt und erfreut hat uns die gutbesuchte Abschlussrunde, in der uns die Teilnehmer über anerkennende Worte zur Herbstakademie hinaus engagierte Anregungen zum Zeitpunkt und über die Möglichkeiten zur Werbung gaben. Wie auch aus den sorgfältig ausgefüllten Evaluationsbögen hervorgeht, lag Ihnen sehr am Herzen, dass die psychoanalytische Forschung einen breiteren Raum erhält. Ein weiterer Wunsch war, dass noch mehr praktische Erfahrung aufgenommen wird wie z.B. das Angebot einer  Selbsterfahrungsgruppe oder mehr Beispiele aus psychoanalytischen Behandlungen. Eine Broschüre z.B. oder mehr Zeitungsartikel wurden vorgeschlagen, in der sich die Psychoanalyse selbst darstellt und damit den weit verbreiteten Vorurteilen entgegenwirken könnte. Hier spürten wir deutlich, dass ein Funke vom praktizierten Geist der Psychoanalyse übergesprungen war.

Insgesamt war die Atmosphäre so offen und wohlwollend den Veranstaltern gegenüber, dass wir den Gegenwind, den die Psychoanalyse in der Öffentlichkeit erfährt, hätten vergessen können.

Fast alle Vorträge der Herbstakademie sind auf DPG-Homepage unter Veranstaltungen/DPG-Herbstakademie  abrufbar.

Johanna Konietzko, für das Vorbereitungsteam