Würdigung der DPV Vorsitzenden vom 11. November 2021:

Liebe KollegInnen und Kollegen, liebe Gäste, liebe Frau Barthel-Rösing, lieber Herr Dr. Rösing,

es gibt einen freudigen und ehrenvollen Anlass, warum wir hier zusammen kommen:

Die Deutsche Psychoanalytische Vereinigung und die Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft verleihen heute gemeinsam zum 7. Mal den Sigmund-Freud-Kulturpreis. Preisträger ist der Bremer Filmemacher Dr. Wilhelm Rösing.

Der Sigmund-Freud-Kulturpreis wird alle zwei Jahre an Nicht-Psychoanalytiker vergeben, die in ihren künstlerischen Werken die Psychoanalyse in kreativ-kritischer Weise aufnehmen und verwenden. Ausgezeichnet werden Geistes- und Kulturwissenschaftler, Schriftsteller, Regisseure, bildende Künstler und Musiker, deren Schaffen die Bedeutung der Psychoanalyse neu beleuchtet.

Bisherige Preisträger sind der Religions- und Kulturphilosoph Christoph Türcke (2009), der Komponist und Musikwissenschaftler Dieter Schnebel (2011), die Kulturwissenschaftlerin und Filmemacherin Christina von Braun (2013), der Schriftsteller, Übersetzer und Essayist Georges-Arthur Goldschmidt (2015), der Philosoph Bernhard Waldenfels (2017) und der Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch (2019).

Der diesjährige Preisträger Dr. Wilhelm Rösing zeichnet sich durch Filmdokumentationen aus, die von leiser und unaufdringlicher Kameraführung geprägt sind. Oft sind hier besondere Lebensgeschichten, die für sich und auch für die Epoche ihrer Zeit stehen, in Gestalt charaktervoller Protagonisten im Vordergrund. Die Gesichter der Schlüsselfiguren sind Kulisse, die Gestaltung der Porträts findet über Erzählen und Zuhören statt. Wilhelm Rösing – mehrere seiner Filme zeugen von der engen filmgestalterischen Zusammenarbeit mit seiner Frau Marita Barthel-Rösing - konzentriert sich auf das Erfassen und die Reflexion der kulturellen, zeithistorischen und sozialen Bedingungen der Menschen, die er in unterschiedlichen Ländern kennenlernt und filmisch beschreibt. 

Einige der Filme von Wilhelm Rösing widmen sich Darstellungen der bewegenden Biographien angesehener Psychoanalytiker als Zeitzeugen des Nazi-Terrors , wie z.B. Hans Keilson in „Bis zur Umkehrbank – Hans Keilson erinnert sich“ (1995) oder Ernst Federn in „Überleben im Terror“ (1992); psychotherapeutisch-psychoanalytischen Institutionen, wie z.B. „Gründerjahre – Von der Bremer Nervenklinik zum Psychoanalytischen Institut Bremen“ (2011) oder in „Psychoanalytische Therapie für Kinder – Zur Geschichte des Anna-Freud-Instituts in Frankfurt“ (2013) und in „Pioneers of Group analysis“ (2017) gar bedeutsamen Bewegungen der psychoanalytischen Historie. Viele der gefilmten biographischen Erzählungen wirken wie Darstellung und Sichtbarmachung der psychoanalytischen Methodik. Geschichten werden erzählt, Bilder werden erfunden. Unvoreingenommenheit, Reflexion, Respekt vor den Schilderungen und gelebten Erinnerungen, Einfühlung in die individuellen Lebensäußerungen und die sie umgebenden Bedingungen zeichnen die Filme aus.

Lieber Herr Rösing, Sie haben diesen Kulturpreis längst verdient!

Lisa Werthmann-Resch (Vorsitzende der DPV)

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Zur Verleihung der Sigmund-Freud-Kulturpreises 2021 an Dr. Wilhelm Rösing

Lieber Herr Dr. Rösing, liebe Marita Barthel-Rösing, liebe Familienangehörige und Freunde des Preisträgers, liebe Kolleginnen und Kollegen,

Es ist eine große Freude und Ehre, die Laudatio für Herrn Dr. Wilhelm Rösing  zur Verleihung des Sigmund-Freud-Kulturpreises 2021 halten zu dürfen. Herzlichen Dank an die DPV und die DPG, dass sie mir das Vertrauen entgegengebracht haben, in meiner kurzen Laudatio einige wenige Gedanken zu entwickeln um aufzuzeigen, wie sehr Wilhelm Rösing „die Psychoanalyse in kreativ-kritischer Weise“ aufgenommen und in seinen Filmen verwendet hat. Viele seiner berührenden Filme nochmals anzuschauen, hat mir erneut vor Augen geführt, in welch´ meisterhafter Weise es Wilhelm Rösing gelingt, menschliche Erfahrungen, „Wohin die Sprache nicht reicht“ (Hans Keilson) in Bilder, Stimmungen und Narrative zu fassen, die bisher ins individuelle, institutionelle und kollektive Unbewußte verbannt waren.  Er verwirklicht Psychoanalyse ohne Couch – mit Hilfe seiner Kamera -  im empathischen, der Aufklärung verpflichteten Dialog mit den Interviewten. Er schneidet nicht nur Geschichten und Erinnerungen, wie er dies selbst beschreibt,  – sondern erschafft sie im verkörperten, intersubjekiven Austausch mit seinen Gesprächspartnern. 

„Ich mache Dokumentarfilme. Und im Mittelpunkt steht eine Person oder mehrere Personen. Und anhand dieser Personen oder anhand der Geschichte dieser Person oder anhand der verschiedenen Geschichten dieser Personen, die ich dann zu einer Geschichte im Film schneide, versuche ich etwas an der Geschichte zu vermitteln. Und gleichzeitig natürlich die Erinnerung der Betroffenen zu bewahren… 

Ich denke, dass die Filme eine größere Bedeutung bekommen, weil die Originalpersonen fast alle schon gestorben sind - und sobald man also die Zeit in den Blick nimmt und versucht irgendwie ein Verständnis zu entwickeln, da bieten die Filme, gerade solche Filme mit Zeitzeugen, in den nicht so fernsehmäßig kleingeschnitten wird, sondern wo sie selbst ihre Geschichten erzählen können und die, sagen wir mal vom Filmemacher auch gegen- recherchiert wurden, .. glaubwürdig sind - also diese Filme haben, glaub ich, eine große Bedeutung, einfach weil sie wichtige Dokumente sind. … “ (Wilhelm Rösing, Hervorhebung MLB).

So charakterisiert Wilhelm Rösing in einem Interview auf seiner Website in seiner  bescheidenen, aber gleichzeitig selbstbewusst reflektierten Weise seinen Beitrag zu einer psychoanalytisch fundierten Erinnerungskultur, für die er zu Recht heute den Sigmund-Freud-Kulturpreis verliehen bekommt.  In seiner Kunst der Kameraführung schafft er das „optische Unbewusste“  im Sinne von Walter Benjamin (1936) und stellt es in den Dienst der individuellen, institutionellen und gesellschaftlichen Erinnerung.

„Filmemachen wie ein langer ruhiger Fluss“ (Claudia Prinz)

Claudia Prinz hat in ihrem Porträt von Wilheim Rösing von einem „Filmemachen wie ein langer ruhiger Fluss“ gesprochen. In der Tat entstehen in seinen Filmen lange Geschichten, die kaum zuvor zum Fließen gebracht worden waren, dank der ruhigen, containenden Atmosphäre, die Wilhelm Rösing zu gestalten weiß.  Seine Filme bilden einen Kontrapunkt zu den elektronischen Massenmedien der Infokratie, die, wie Byun Chul Han (2021) diskutiert, Denkräume und Diskurse zerstören, fragmentieren und polarisieren. Wie das Beispiel Trump zeigt, stellt es einen gefährlichen Angriff auf die westlichen Demokratien dar, wenn die Wahrheit nicht mehr zählt, sondern statt argumentiert, emotional infiziert und manipuliert wird, um Wähler und Macht zu kaufen.  Wilhelm Rösing kreiert im Gegensatz dazu eine der Wahrheit zutiefst verpflichtete, psychoanalytisch- inspirierte Erinnerungskultur, die den nachdenklichen Dialog mit dem Anderen ins Zentrum stellt und ihn professionell in seinem schmerzlichen Prozess der Erinnerung begleitet. Ein kleines Beispiel aus dem Film Überleben im Terror  - Ernst Federns Geschichte mag sein Vorgehen exemplarisch illustrieren.  Gegen Ende seines Filmes reicht Wilhelm Rösing dem etwas herb und dadurch manchmal für den Zuschauer unerreichbaren, ja sogar abweisend wirkenden Ernst Federn einen Brief, den er nach seiner Befreiung aus der siebenjährigen Inhaftierung in Buchenwald im April 1945 an seine Eltern geschrieben hat. „Soll ich ihn lesen…?“, fragt dieser zögernd. Vermutlich ahnt er, dass er beim Lesen von seinen schmerzlichen Erinnerungen überflutet werden wird und sie damit an uns Zuschauer weiter gibt.  Dies bewahrheitet sich: Durch die Kameraführung wird sichtbar, wie Ernst Federn beim Lesen mit den Tränen kämpft. Er wird dadurch zum authentischen Zeugen seines Leidens, das bisher von uns Zuschauern kaum wahrnehmbar und dadurch emotional nicht zugänglich geworden war, auch weil es unser aller Vorstellungskraft übersteigt.

Identitätssuche in der Fremde

Wilhelm Rösing (geb. 1947 in Berlin) hat über 30 Filme geschaffen, viele in enger Zusammenarbeit mit seiner Frau, der Psychoanalytikerin für Kinder-, Jugendliche und Gruppenanalytikerin, Marita Barthel-Rösing. Auch ihre beiden Söhne, Josuah und Srinivas, haben als ASF-Freiwillige zwei der Filme mitgestaltet. Schon ein kurzer Blick auf seine Biographie verrät, welch´ eine ungewöhnliche Persönlichkeit wir heute ehren: Wilhelm Rösing studierte an der Frankfurter Universität Chemie und Filmwissenschaft.  Seine Promotion in Chemie belegt, dass er sich – wie bekanntlich vor ihm auch Sigmund Freud – eine unbestechliche, naturwissenschaftlich geschärfte Wahrnehmung und einen selbstkritischen Umgang mit dem subjektiven Faktor bei der Suche nach Wahrheit erarbeitet  hat. Doch seine Leidenschaft für Film und Literatur waren die besten Garanten, dem verführenden Mythos „wissenschaftlicher Objektivität jenseits des eigenen Erkenntnisinteresses“ (Habermas, 1968/73) nicht anheim zu fallen . „Ich konnte mir nicht vorstellen, mein Leben im Labor oder in der Waschmittelforschung zu verbringen… daher brach ich 1978 auf, in die Fremde, und reiste ein Jahr lang durch Vorderasien, mit dem Auto, über den Landweg nach Persien, Afghanistan und Indien.-“  Auf diese Reise nahm Wilhelm Rösing seine Super-8 Kamera mit und wollte einen Dokumentarfilm über den Alltag der Menschen in diesen Ländern drehen…

In seinem Studium der Filmwissenschaft hatte er sich das damals verfügbare theoretische und historische Wissen über Filme erarbeitet. Das Schneiden brachte er sich selbst bei und zeigte seine ersten Filme 1980 im Kommunalen Kino in Frankfurt,  in denen er seine Erlebnisse in der Fremde reflektierte, wie einige Filmtitel aus dieser Zeit verraten: Vier Rupien am Tag ;  Rajastan- Berichte aus Dörfern und kleinen Städten oder Schäfer: Mit Nostalgie hat das nichts zu tun (1980).

Zusammen mit einem Kollegen gründete er eine Firma und realisierte im Auftrag des Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht in München (FWU) den Film „Als türkischer Lehrer an einer deutschen Schule..“. Es folgten weitere Lehrfilme über ganz verschiedene Themen für das FWU und verschiedene Museen, u.a. Wie ein Raum entsteht. Die Galleria Frankfurt (1984); Das eiserne Zeitalter – Vom Schmied zur Landmaschinenfabrik (1985)  oder Rechnen. Von der Wetterbeobachtung zur mathematisch fundierten Wettervorhersage (1985).

Vom ZDF erhielt Wilhelm Rösing den Auftrag zu „Mongo Punk“, einem wichtigen, historischen Dokument zum ersten Theater- und Filmfestival für geistig behinderte Menschen in Dänemark. Weitere Fernsehaufträge folgten, u.a. Zwischen Tradition und Technologie - Wer kümmert sich um die Bauern von Medak (1986). Doch sein eigentliches Ziel war ein langer Dokumentarfilm fürs Kino. Diese Chance bot sich, als ihm 1986 Material angeboten wurde, das in den 50er und 60er Jahren in Indien und Afrika aufgenommen worden war. …In mühseliger Recherche fand er die damaligen Reisebegleiter des längst verstorbenen Filmemachers Bernward Z. und interviewte sie. Unter Verwendung des alten Materials machte er daraus seinen ersten langen Dokumentarfilm für den WDR: „Auf der Suche nach Bernward Z.“, für ihn eine erneute Auseinandersetzung mit der Fremde: „Das war natürlich auch eine Reflexion meiner eigenen Fahrten nach Indien. Man kann sich immer vornehmen, ein fremdes Land zu betrachten, aber man guckt natürlich mit seinen Frankfurter Augen.….Es war ein langwieriger Prozess, bis die Finanzierung stand. Insgesamt an die drei Jahre.“ (Claudia Prinz, S.1) 

Für die Psychoanalyse ist es ein Glück, dass sich Wilhelm Rösing für lange Dokumentationsfilme entschied. Wie ich gleich noch exemplarisch anhand einiger ausgewählter Filme illustrieren möchte, verhilft er uns allen zu einer Annäherung an die bis dahin nicht vorstellbaren Verbrechen und Gräueltaten, zu denen Menschen fähig sind, aber auch zu einer vertieften Erinnerung an einzelne psychoanalytische Persönlichkeiten und die Entstehung und Entwicklung einiger psychoanalytischer Institutionen. 

Er erzählte mir, wie wichtig es für seine Identitätsfindung als Filmemacher war, dass er beim bekannten Dokumentarfilmer Marcel Orphüls in dem berühmten Film Hotel Terminus: Zeit und Leben des Klaus Barbie assistieren konnte. „Ich bewunderte seine Leidenschaft für die Aufklärung von Verbrechen und sein filmerisches Können… doch merkte ich, dass ich seinen Wunsch nach Rache so nicht teilte…“- Wilhelm Rösing fand seinen eigenen Weg, seinen ganz persönlichen, feinsinnigen und ästhetischen Stil, um zur Aufklärung gesellschaftlicher Verbrechen beizutragen. Dazu wiederum nur ein kleines Beispiel:

„… Gedenk und vergiss - im Abschaum der Geschichte“(Hans Keilson)

Im Film „Bis zur Umkehrbank - Hans Keilson erinnert sich“ , in dem sich die Zusammenarbeit mit seiner Frau und Psychoanalytikerin besonders fruchtbar erweist, filmt Wilhelm Rösing ein Interview mit einer Bürgerin aus Freienwalde. Sie spricht über die Kristallnacht und zeigt auf ein Kristallsglas, das sie damals vom „Jude Roth“ abkaufte. „ … Ja, da hinten, das da - das einzige was der Russe noch übriggelassen hat - das ist vom Jude Roth - da han wir 12 Stück abgekauft, der wollte seine Sachen auch loswerden, da habn wir gesagt, natürlich nehmen wir die Kristallschalen.. zum Wegschmeissem wäre das ja zu schade, mmh, sind aus echtem Kristall…. „Wissen Sie noch, was Sie dafür gezahlt haben?“ – „Ne, dat weiss ich nicht mehr, da war ik noch zu kleen…“- „Wie alt waren Sie denn da…“ Na, wartn Sie mal, 38 … da war ik 28..“

Die emotional verhaltene, und dennoch präzise Nachfrage  von Wilhelm Rösing bringt die verdrängte Wahrheit schonungslos, aber nicht verfolgend ans Licht. –

Solche Details hatte ich (MLB) wieder vergessen, obschon ich den Film meinen Studierenden in Kassel während der Franz-Rosenzweig-Gastprofessur von Hans Keilson 1996 mehrmals gezeigt hatte. Ich danke Wilhelm Rösing  für die Chance, mich erneut präzise zu erinnern. Für mich ist er ein Meister, bei den Zuschauern seiner Filme das hervorzubringen, was wir „embodied memories“ nennen.  Wir wissen heute, dass unser psychoanalytisches Repräsentanzenmodell grundlegend falsch ist, wenn es nicht auf einer ausschließlich deskriptiven Ebene - d.h. als zusammenfassende Beschreibung von Erinnerungsinhalten – verstanden wird, sondern daraus implizit Erklärungen abgeleitet werden, wie Gedächtnis funktioniert. Wir haben keine Speicher im Gehirn, aus denen wir, wie durch einen Knopfdruck, Wissen aus früheren Lebensphasen „abrufen“: Stattdessen konstruieren wir Erinnerungen, indem wir - vorwiegend unbewußt und vorbewußt - Informationen aus verschiedenen Sinneskanälen (auditiv, visuell, taktil, olifaktorisch etc.) in analoger Weise koordinieren wie dies bereits in früheren Interaktionssituationen stattgefunden hat. Erinnerungen sind kreative, dynamische Verarbeitungsprozesse komplexer Sinneswahrnehmungen im Hier- und Jetzt einer intersubjektiven Begegnung, die unser Gehirn, als lebendiges, biologisches System hervorbringt.- 

Genau in dieser Weise ermöglicht der Filmemacher Wilhelm Rösing dem Zuschauer durch den „langen, ruhigen Fluss“ seiner Filme, unbewusst eine intensive Beziehung zu den Interviewten aufzunehmen, in die erzählte Geschichte „einzutauchen“ und sich mit im Film neu stattfindenden Erinnerungsprozessen zu identifizieren. Durch die künstlerisch-ästhetisch gestalteten Filmszenen, wie z.B. die eingefangene Novemberstimmung auf dem von Rechtsradikalen geschändeten jüdischen Friedhof in Freienwalde oder den Nahaufnahmen des Gesichts von Hans Keilson, als Marita Barthel- Rösing ihm das Adressbuch mit den Namen seiner ermordeten Eltern gibt, verbunden mit der Stille oder den immer sehr bewusst gewählten Musikstücken, den Gedichten, die Hans Keilson selbst vorträgt, entstehen, zusammen mit den Aussagen der Interviewten - sowohl beim Interviewten, als auch beim Interviewer und dem Zuschauer - Erinnerungen im Hier und Jetzt, die weit über ein rein kognitives Verstehen hinausgehen.- Dies mag einer der Gründe sein, warum die Einsichten in das bisher Unvorstellbare, die der Zuschauer durch Wilhelm Rösings Filme gewinnt, so intensiv und dicht sind. So hatte ich die Hauptaussagen seines Keilsonfilmes nie vergessen, das schmerzliche, und leider immer noch hoch aktuelle Nachzeichnen des aufkeimenden Antisemitismus in Freienwalde, der in die Vertreibung und Ermordung fast aller jüdischen Mitbürger, auch der Eltern von Hans Keilson, mündete. Diese Kernbotschaften haben sich in meine Erinnerung eingegraben  und wurden immer wieder in neuer Weise erlebbar, z.B. jedesmal, wenn in Medienberichten von Rechtsradikalen geschändete jüdische Friedhöfe gezeigt wurden.– Details hatte ich vergessen – erst beim nochmaligen Anschauen des Filmes fielen sie mir wieder ein. Nicht nur bei mir, sondern bei allen Zuschauerinnen und Zuschauer seiner Filme leistet Wilhelm Rösing daher auf diese meisterhafte Weise seinen ganz eigenen Beitrag zur Erinnerungskultur an die nationalsozialistischen Verbrechen.

Die beiden erwähnten Filme zu Shoah mit Ernst Federn und Hans Keilson wurden hundert Male in Programm Kinos gespielt. Weitere Filme zum Nationalsozialismus, wie „Thomasl Geve- Nichts als das Leben“, „Deutscher Gruß oder Prügel“ sowie „Und wir sind begeistert mitmarschiert“ wurden in Hunderten von Schulen gezeigt. Zudem war der Filme „Drei Überlebenskonzepte“ täglich in der Dauerausstellung der Gedenkstätte Buchenwald zu sehen. Dadurch wurde Wilhelm Rösings Beitrag zur Aufklärung des dunkelsten Kapitels der deutschen Geschichte in den öffentlichen Raum getragen und den Nachkommen von Opfern, Tätern und Mitläufern gleichermaßen als Erinnerungskultur zugemutet. 

Erwähnen möchte ich kurz, dass unser 2018 verstorbener Freund Dori Laub in seinem Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies and of the Genocide Studies Program, ebenfalls auf filmische Mittel zurückgegriffen hat. Er entdeckte, dass die Testimonies sich nicht nur als unerlässlich für die öffentliche Aufklärung erwiesen, sondern – in unerwarteter Weise – darüber hinaus für die Betroffenen einen therapeutischen Effekt erzielten. „ Solange der Überlebende vor sich selbst und seinen Verwandten, ja sogar vor einem  mitfühlenden, neutralen Publikum Zeugnis ablegt, solange er dort seine Verwundung, seine Leere… sein Entsetzen enthüllt, bleibt er alleine und unvollständig angesichts dieser Gräueltat. … Ohne dass der Täter den Schmerz des Opfers hört, kann das hierarchische Ungleichgewicht zwischen Folterer und Opfer nicht behoben werden.. der Prozess der Viktimisierung bleibt eingefroren. Die einzige Möglichkeit für die Wiederaufnahme der Bewegung… ist, wenn das Opfer wahrnehmen kann, dass der Täter sich der Perspektive des Opfers geöffnet hat…“ (so Dori Laub, zitiert in Bohleber, 2021, S. 41).

Auch Wilhelm Rösing hat mit seinen Filmen Täter und Mitläufer gezwungen, den Opfern zuzuhören und sich ihren eigenen Erinnerungen zu stellen. So hat er z.B. ein

jahrelanges Filmprojekt mit Mitläufern durchgeführt, die nach dem Besuch der Wehrmachts-Ausstellung ihren eigenen Weg reflektierten - und sich dann mit dem Film „Und wir sind begeistert mitmarschiert“ in Schulen den Fragen der nächsten Generationen von Deutschen stellten. 

Besonders eindringlich ist auch der Film: Der Einzelkämpfer Richter Heinz Düx, ein einzigartiges historisches und biographisches Dokument und ein zentraler Beitrag zur Aufklärung des Umgangs mit dem Nationalsozialismus im Nachkriegsdeutschland . Wilhelm Rösing würdigt darin einen mutigen Menschen, der die Lüge entlarvt, man hätte in der NS Zeit keine Wahl gehabt: Düx weigerte sich schon als Jugendlicher, der Hitlerjugend beizutreten und vertrat sein Leben lang klar und eindeutig in der Öffentlichkeit und zuweilen sogar unter Lebensbedrohung seine Meinung. Im Film wird deutlich, wie sehr er, seine Familie und sein Vorgesetzter, Fritz Bauer,  ein Leben im „Feindesland Deutschland“ führen mussten. Durch seine akribisch vorbereitete und kompetente Anhörung von Tausenden von Zeugen der Verbrechen der Nationalsozialisten ermöglichte Heinz Düx Fritz Bauer die Durchführung der Auschwitzprozesse. Der Film zeigt die klare, einer radikalen Aufklärung verpflichteten Psychoanalyse mit filmischen Mitteln von Wilhelm Rösing, ohne Harmonisierungen oder Idealisierungen. Liebevoll und zutiefst menschlich werden im Film auch die Eigenarten von Heinz Düx gezeigt, u.a. seine Vorliebe für Pferderennen, Fünfsterne-Hotels, sein Überleben mit magischem Denken im Roulettespiel, aber auch die schwere Belastung, die er seiner Familie durch sein Engagement und den professionellen Blick in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele zumutete. Wiederum sind es die ruhigen Bilder im Film, wie etwa der Springbrunnen im Frankfurter Palmengarten oder die wunderschöne, klassische Musik die den Film überhaupt erträglich machen und embodied Erinnerungen in dem eben geschilderten Sinne beim Zuschauer erschaffen. 

Die Kombination von Musik und den langen Einstellungen auf das ausdrucksvolle Gesicht der Pianistin Edith Kraus, einer über 90-jährigen Überlebenden, wirkt in dem mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ ausgezeichneten Film „Enjoy the Music“ – Die Pianistin Edith Kraus. Vom Wunderkind durch Theresienstadt nach Israel in besonders berührender Weise.  Er wird von vielen als den besten Film von Wilhelm Rösing gesehen. Auf seiner Homepage schildert der Filmemacher selbst, wie sehr er damit zu einer Korrektur des falschen, harmonisierenden Eindrucks zu Theresienstadt beitragen wollte, der durch einen Propagandafilm des Roten Kreuzes während der NS Zeit entstanden, sich aber bis heute erhalten hat. Dies mag uns als ein examplarisches Beispiel dafür dienen, dass John Schlapobersky ihn und seine Frau als „reparative historians“ bezeichnet hat. Da der Film auf einer der DPV Tagungen gezeigt wurde und vielen von Ihnen ist, wie ich hoffe, bekannt ist, möchte ich aus Zeitgründen darauf verzichten, noch näher auf diesen wunderbaren Film einzugehen.

„Im Schatten des Unrechts…“

Ich möchte aber hier nicht unerwähnt lassen, dass Wilhelm Rösing in seinen Filmen Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Gesellschaften doumentiert, z.B. in „ Im Schatten des Unrechts - Drei Frauen in Sankt Petersburg“. In den drei eindrucksvollen Erzählungen der über 90jährigen entsteht beim Zuschauer ein Eindruck des unvorstellbaren Terrors, den Menschen in Russland im 20. Jahrhundert erlebt haben: Väter wurden umgebracht, weil sie ein Bild des Zaren gemalt hatten, als Priester tätig oder nach einer angesehenen jahrelangen politschen Karriere plötzlich in Ungnade gefallen waren. Auch Ihre Frauen und Kinder stürzten ins soziale Abseits, hungerten, wurden von jeglicher Form der medizinischen und psychosozialen Betreuung ausgeschlossen, konnten weder arbeiten noch eine höhere Schuldbildung erwerben.  Eine der Frauen rezitiert russische Gedichte. Die Gedichte, als Quelle der Erinnerung an die „unvergängliche russische Kultur“ halfen ihr, wie es im Film gezeigt wird, den Terror zu überleben…

Noch kurz ein letzter Punkt:

Gegen die Geschichtsvergessenheit von Psychoanalytikern und ihren Institutionen

Ein Blick auf die Website der IPA verrät: Oft steht es schlecht um das Bewusstsein psychoanalytischer Institutionen für die eigenen Geschichte.  

Es gibt löbliche Ausnahmen: so nahm das Anna Freud Institut in Frankfurt sein Jubiläum zum 50jährigen Bestehen zum Anlass, bei Wilhelm Rösing einen Film zu seiner Geschichte in Auftrag zu geben. Es ist ein wunderbarer Film geworden, ein Geschenk für uns alle, besonders auch für die Kandidatinnen und Kandidaten der analytischen Ausbildungen in Frankfurt, die durch den Film mit Erinnerungen an die bereits gestorbenen Gründerpersönlichkeiten wie Lutz Rosenkötter, Berthold Simonsohn, Günther Feldmann und andere prägenden Persönlichkeiten, etwa Aloys Leber und Rolf Klüwer in Berührung kommen.

Ein zweites Beispiel ist der Film „Von der Bremer Nervenklinik zum Psychoanalytischen Institut Bremen“. Die Geschichte der Psychoanalyse in Bremen steht exemplarisch für die Geschichte der Psychotherapie und Psychoanalyse im Nachkriegsdeutschland bis zur Gegenwart, in der es - weltweit in einzigartiger Weise - gelungen ist, die Psychoanalyse als selbstverständlichen Bestandteil der Gesundheitsversorgung einerseits und des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens andererseits zu etablieren.

Schließen möchte ich mit dem Hinweis auf den eindrücklichen Film, der auf dieser Tagung gezeigt wird, Pioneers of Group Analysis . In diesem Film werden Ihnen alle die künstlerischen Besonderheiten und Merkmale des Filmemachers Wilhelm Rösings und seiner Zusammenarbeit mit Marita Bartel-Rösing erlebbar, die ich hier nur kurz skizzieren konnte: der nachdenkliche, intersubjektive Denk- und Erinnerungsraum, der erschaffen wird, die liebevolle, professionelle und gleichzeitig zutiefst humane Gestaltung der Interviews, die langen Einstellungen auf die Gesichter der Interviewten, die uns die Identifikation mit ihnen erleichtern und uns an ihrem kreativen, oft  äußerst schmerzhaften Erinnerungsprozess teilhaben lassen - im Sinne einer Psychoanalyse mit filmischen Mitteln. So gelingt es Wilhelm Rösing u.a. Erinnerungen an eine der wohl destruktivsten Erfahrungen in psychoanalytischen Gruppen hervorzubringen und zu reflektieren: Erinnerungen an sexuelle Grenzverletzungen einer der hoch dekorierten Väter der Gruppenanalyse. Gerade durch das gemeinsame Erinnern gelingt es, der Gruppe und der Institution wieder eine Zukunft zu geben, wie dies mein philosophischer Kasseler Kollege Ulrich Sonnemann in einer für mich unvergesslichen Weise ausdrückte:

„Zukunft ist von außen wiederkehrende Erinnerung – daher hat Gedächtnislosigkeit keine.“

Bad Homburg, 11.11.2021 Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber

 

Literatur

Gespräche mit Dr. Wilhelm Rösung und Marita Barthel-Rösing

Home page von Dr. Wilhelm Rösing: www.roesingfilm.de und Filmographie (vgl. unten)

Benjamin, W. (1936/63): Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. Frankfurt:    Suhrkamp

Bohleber, W. (2021): Psychoanalytiker werden im Schatten der Katastrophen des 20. Jahrhunderts. In. Hermanns, L.M.(Hrsg): Psychoanalyse in Selbstdarstellungen. Band XIII. Frankfurt: Brandes & Apsel, 9-67.

Byun-Chul Han (2021): Infrokratie. Digitalisierung und die Krise der Demokratie. Berlin: Matthes & Seitz

Habermas, J.(1968/1973) Erkenntnis und Interesse: mit einem neuen Nachwort. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.

Hampe, M.(2018): Die Dritte Aufklärung. Gütersloh: Nicolai Verlag.

Leuzinger-Bohleber, M., Schmied-Kowarzik, WD. (2001): „Gedenk und vergiß im Abschaum, der Geschichte“. Trauma und Erinnern. Hans Keilson zu Ehren. Tübingen. Edition diskord.

Prinz, C.: Filmemachen wie ein langer ruhiger Fluss. Ein Porträt des Dojumentarfilmers Wilhelm Rösing, GRIP 44 https://www.filmhaus-frankfurr.de/Publikationen/GRIP-Archiv/Gr..; hhtps://www.instagram.com/filmhausfrankfurt/

 

Filmographie von Dr. Wilhelm Roesing

Nach der Promotion in Chemie Ende 1987 machte ich eine einjährige Reise durch Persien, Afghanistan und Indien, wo ich erste Filme - im Amateurformat Super 8 - über den Alltag in Dörfern und in Städten gedreht habe. Mehrere dieser Filme liefen im TV und wurden in Kommunalen Kinos gezeigt.  

Vier Rupien am Tag (12 Min.)

Ladakh (25 Min.)

Rajastan. Berichte aus Dörfern und kleinen Städten (25 Min.)

Rajastan, Bilder aus den Städten (25 Min.)

Quanate (10 Min.)

Film über einen Schäfer:

Mit Nostalgie hat das nichts zu tun (1980, 20 Min.) 

Ab 1980 Umstieg auf professionelles Filmformat, 16mm - kurze Dokumentar- und Lehrfilme: 

Ein Vormittag in der Straßenbahn (1982, 15 Min.) 

Wie ein Raum entsteht. Die Galleria Frankfurt mit Enzio Edschmid (1984, 25 Min.)

Das eiserne Zeitalter – Vom Schmied zur Landmaschinenfabrik mit Enzio Edschmid (1985, 30 Min.)

Als türkischer Lehrer an einer deutschen Schule mit Michael Busch (1983, 30 Min.)

Rechnen. Von der Wetterbeobachtung zur mathematisch fundierten Wettervorhersage (1985, 30 Min.)

Mongo Punk I und 2 (1985 und 1987, je 15 Min., ZDF)

Filme über ein Festival von Behinderten in Dänemark

Anknüpfung an meine Reisen nach Indien, Afghanistan und Persien - 

Filme über den Alltag in der Dritten Welt:

Zwischen Tradition und Technologie - Wer kümmert sich um die Bauern von Medak, mit Michael Busch (1986, 30 Min., ZDF)

Mein erster langer Film:

Auf der Suche nach Bernward Z. (1991, 90 Min. WDR)

Nachdem die bereits vorbereiteten und vom ZDF akzeptierten Filmprojekte kurzfristig alle gestrichen worden waren, habe ich einen neuen Arbeitsschwerpunkt entwickelt. Es sollte der Versuch sein, ehemalige Exilanten – Schriftsteller, Regisseure Psychoanalytiker – nach ihrer Rückkehr in den späten 60er und 70er Jahren nach Deutschland zu Wort kommen zu lassen. Ihre Schicksale waren für sie zum Kraftzentrum ihres weiteren Lebens geworden, so für Ernst Federn, der sieben Jahre in Buchenwald eingesperrt war und - 1972 aus den USA zur Strafvollzugsreform nach Österreich zurückgerufen - bis ins hohe Alter im Strafvollzug therapeutisch mit Häftlingen arbeitete. 
Es entstand als filmische Trilogie jüdischer Exilanten in Zusammenarbeit mit Marita Barthel-Rösing 

Überleben im Terror  - Ernst Federns Geschichte mit Marita Barthel-Rösing (1992, 90 Min.) 

1.Preis der Friedberger Filmtage 1993 

Film des Monats 4/1994, Prädikat: „wertvoll“

Bis zur Umkehrbank - Hans Keilson erinnert sich, mit Marita Barthel-Rösing (1995, 102 Min.)

Weit über hundert Aufführungen dieser beiden langen Filme in Kinos - TV war nicht interessiert. 

Danach weitere Filme mit Überlebenden der Shoah: 

Was es heißt, ein Exilant zu sein - Schwierige Begegnung in Heilbronn (1995, 45 Min., SDR)

Häftling im KZ Buchenwald – Drei Überlebenskonzepte (1995, 30)

Der Film für die Gedenkstätte Buchenwald lief 20 Jahre lang in der dortigen Dauerausstellung.

Thomas Geve - Nichts als das Leben (1997, 37 Min.)

Der Film mit Thomas Geve, der als Jugendlicher Auschwitz überlebte, wurde etwa zweihundert Mal von Thomas Geve und mir in Schulen gezeigt.

Deutscher Gruß – oder Prügel. Zwei Polen aus Danzig erinnern sich (2002, 30 Min.)

Flucht und Vertreibung – Zweite Heimat Ritterhude (Film und Ausstellungsprojekt, 2005, 126 Min.)

Ein Film über das Bild der Deutschen von den Russen:

Die Russen kommen (1999, 105 Min., ZDF)

Jahrelanges Filmprojekt mit Mitläufern, die nach dem Besuch der Wehrmachts-Ausstellung ihren eigenen Weg reflektierten - und dann mit diesem Film in Schulen gingen:

Und wir sind begeistert mitmarschiert (2003, 48 Min.)

Herbstlied – Martin Münk erinnert sich (2005, 60 Min.)

Die Fans sind wir, mit Thomas Hafke (2007, 79 Min.)

Film über das Fan-Projekt Bremen

Tage der offen Tür - Gefängnisabriss Hammelsgasse (2008, 19 Min.)

Film für die Ausstellung „Gefängnisarchitektur – Räume des Gewahrsams“

Ausstellung mit Fotografien meiner Reisen durch Afghanistan 1973/74 und 1978:

Afghanistan vor den Kriegen

Fotoausstellung Frankfurt am Main (1982), Bremen (2002), Regensburg (2002), Museum Helgoland (2010) 

Film und Bildband über einen der bedeutendsten Pioniere der Fotographie, den Helgoländer Franz Schensky, dessen monumentale Aufnahmen des bewegten Meeres bis heute unerreicht sind:

Der Mann in der Brandung – Spurensuche nach Franz Schensky (2008, 73 Min.)

Franz Schensky: Der Fotograf und das Meer, Bildband 2015, Wachholz-Verlag 

Nachdem die erste Auflage vergriffen ist, erscheint derzeit eine zweite Auflage im Gaasterland-Verlag.

Drei Filme für die Bibliothek der Alten, ein Erinnerungsprojekt im Historischen Museum in Frankfurt am Main:

Von der inneren Freiheit zum Widerstand – Irmgard Heydorn erinnert sich (2009. 58 Min.)

Der Einzelkämpfer – Richter Heinz Düx (2011, 79 Min.)

Rückkehr in das Land, das wir verlassen mussten – Alfred und Gerda Rosenthal (2012, 67 Min.)

Film mit drei bemerkenswerten repressierten Frauen, deren Väter in der Stalindiktatur umgebracht worden waren:

Im Schatten des Unrechts – Drei Frauen aus Sankt-Petersburg, mit Josua Rösing und Marita Barthel-Rösing (2010, 96 Min.)

Zwei Filme über die Geschichte von Psychoanalytischen Instituten (in Bremen und in Frankfurt am Main):

Gründerjahre – Von der Bremer Nervenklinik zum Psychoanalytischen Institut Bremen (2011, 80 Min.)

Analytische Therapie für Kinder – Zur Geschichte des Anna-Freud-Instituts in Frankfurt (2013, 78 Min.)

Film über die Jahrhundert-Zeitzeugin und Überlebende von Theresienstadt, Edith Kraus:
„Enjoy the Music“ – Die Pianistin Edith Kraus. Vom Wunderkind durch Theresienstadt nach Israel 

mit Marita Barthel-Rösing (2012, 99 Min.) Prädikat: „besonders wertvoll“

Dokumentarfilm über die Pioniere der Gruppenanalyse nach Foulkes:

Pioneers of Group Analysis, mit Marita Barthel-Rösing, (2017, 139 Min.)

Gras war genau das, was wir brauchten, mit Marita Barthel-Rösing (2018, 38 Min.)

Ich möchte gerne die langen Dokumentar- Filme herausstellen, die ich in Zusammenarbeit mit meiner Frau, Marita Barthel-Rösing, gemeinsam gemacht habe. Ohne diese jahrelange Zusammenarbeit hätten die Filme nicht in dieser Form entstehen können.

Bis zur Umkehrbank - Hans Keilson erinnert sich

Im Schatten des Unrechts – Drei Frauen aus Sankt-Petersburg

„Enjoy the Music“ – Die Pianistin Edith Kraus.

Pioneers of Group Analysis