13 Jahre Französisch-Deutsche Arbeitsgemeinschaft – ein kurzer Überblick.
Seit der ersten Mitteilung über die Existenz und die Vorhaben der Französisch-Deutschen AG in einem Mitgliederrundschreiben der DPG in 2013 sind fast 5 Jahre vergangen – Grund genug für eine Bestandsaufnahme! Wir schrieben damals, sie bestehe seit 2 Jahren. Tatsächlich reichen die Vorläufer dieser Gruppe, die allerersten Treffen von zwei Mitgliedern der Société Psychanalytique de Paris (SPP), Piotr Krzakowski und Nikos Rigas, und zwei deutschen Analytikern der beiden Fachgesellschaften, Thomas Erdmann (DPV) und Bettina Jesberg (DPG), bis ins Jahr 2004 zurück. Ab 2009 gab es auch zeitweise gemeinsame Veranstaltungen auf IPA-Kongressen.
Aktuell sieht unsere Arbeit so aus: Wir treffen uns zweimal im Jahr übers Wochenende, einmal in Frankreich, einmal in Deutschland, und sprechen jeweils über zwei Fälle, einen französischen, einen deutschen. Die Fallarbeit findet am Samstag statt. Der Sonntagmorgen ist einer ausgewählten theoretischen Arbeit gewidmet, die wir oft auch mit den Autoren diskutieren. Zu Beginn hatten wir Texte, inzwischen diskutieren wir „live“, Bernard Chervet, Bernd Nissen, Emmanuelle Chervet waren bisher unsere Besucher. Wir haben als Gruppensprache Englisch gewählt, allerdings gibt es zeitweise Fallvorstellungen in Französisch und auch theoretische Texte, die in Französisch gelesen werden müssen.
Unser gemeinsames Interesse gilt dem Austausch über die analytische Arbeit im unterschiedlichen Kontext der französischen und der deutschen Arbeitsbedingungen. Die jeweiligen Rahmenbedingungen, aber auch die unterschiedlichen „Schulen“, so wie sie in den beiden Ländern entstanden sind und angewendet werden, interessieren uns. Zeitweise kommen auch Ausbildungsfragen zur Sprache – z.B. die französische Pflicht zur Gruppensupervision im Rahmen der Ausbildung oder unsere deutsche Orientierung vorwiegend an der britischen Psychoanalyse.
Unsere theoretischen Fragen entstehen oft aus den Falldiskussionen, sei es, dass uns verschiedene behandlungstechnische Vorstellungen beschäftigen, sei es, dass wir versuchen, einander zu vermitteln, auf welche Theorien wir uns bei unseren Behandlungen beziehen.
Last but not least profitieren wir jedes Mal von den kulturellen Möglichkeiten der Orte, an denen die Treffen stattfinden – die Berliner Philharmonie, der Louvre in Paris, das Schloss in Heidelberg, die Fête de la Lumière in Lyon, um nur einige der gemeinsamen Unternehmungen zu nennen.
Sie sind neugierig geworden? Kontaktieren Sie uns! Entweder Bettina Jesberg unter tjesberg@t-online.de oder Thomas Reitter unter thomasreitter@online.de.
Derzeitige Gruppenmitglieder:
Géraldine Couraud (SPP), Michiel Engel (SPP), Samir Fellak (SPP), Piotr Krzakowski (SPP), Hélène Oppenheim-Gluckman (Société de Psychanalyse Freudienne, SPF), Caroline Sedel (SPP) in Frankreich. Audrey Burtey (SPP) kommt grade dazu.
Gaby Brandner(DPG), Thomas Erdmann (DPV), Bettina Jesberg (DPG), Mareile Korte-Schraivogel (DPG), Thomas Reitter (DPG). Irmgard Dettbarn (DPV) hat ihr Interesse für Ende 2018 bekundet.
Einige Gruppenmitglieder sind z. Zt. an regelmäßiger Teilnahme durch andere vielfältige Aufgaben verhindert, gehören aber dennoch zur Gruppe: Brigitte Reed-Duvaille in Frankreich, Johanna Naumann in Deutschland.
„Mitglieder „der ersten Stunde“ waren in Frankreich Nikos Rigas (SPP) und Józef Latoch – an sie erinnern wir anderen uns mit Dankbarkeit, sie haben die Entstehung der Gruppe erst möglich gemacht, weil sie uns ihre Wohnzimmer zur Arbeit, ihre großzügige Gastfreundschaft und analytische Kompetenz anboten. Sie haben beide die Gruppe aus Alters- und persönlichen Gründen verlassen.
Die nächste Arbeitstagung der Gruppe wird vermutlich in Tübingen stattfinden, der Termin steht noch nicht endgültig fest. Als Diskutant eines Textes von Wolfgang Loch werden wir voraussichtlich Helmut Hinz einladen.
Im Gespräch ist auch ein mögliches Treffen im Haus der Europäischen Psychoanalytischen Föderation (EPF) in Brüssel.
Für die Französisch-Deutsche AG 03.01.2018 Bettina Jesberg